„Ich weiß gar nicht wie du das schaffst, für mich war das Homeschooling in Corona Zeiten schon stressig genug und wir waren alle froh, als endlich die Schule wieder begonnen hat.“

Solche oder ähnliche Kommentare fielen häufig in Gesprächen mit Müttern nachdem die Schule im Mai wieder begonnen hatte.

Meine häufigste Antwort darauf war: „Was ihr gemacht habt, bzw. machen musstet ist nicht Homeschooling, das war „Zwangsarbeit“.

Doch was ist der Unterschied zwischen „Corona-Homeschooling und dem, was wir und viele andere Homeschool Familien machen?

Ein großer Unterschied ist, dass die Verantwortung, wie, was und wann die Kinder lernen, bei uns Eltern liegt. Wir müssen/dürfen überlegen wie wir den Schulstoff, der am Ende des Jahres geprüft wird, am besten in die Köpfe unserer Kinder bekommen. Daneben haben wir die Freiheit mit den Kindern Themen zu bearbeiten, welche sie interessieren. Wir haben heuer das Thema „Haie“ durchgenommen und es war eine geniale Erfahrung. Selbst unser 6-jähriger weiß auch nach einen halben Jahr noch, was das „Seitenlinienorgan“ ist. Dazu mehr in einem anderen Post.

Ein anderer Unterschied ist, dass wir auf das Lerntempo unserer Kinder eingehen können. Wenn ich weiß, dass Kind hat den Stoff verstanden muss ich nicht weiter dran bleiben sondern kann weiter machen und den gelernten Stoff immer wieder wiederholen. Ich muss aber nicht warten, bis die gesamte Klasse auf dem gleichen Stand ist. Auch das bedeutet (in unserem Fall) mehr Freiheit und tatsächlich mehr Freizeit für die Kinder.

In der Krise hatte wir (als Homeschooler mit Kindern im Volksschul-Alter) eine großen Vorteil. Wir konnten unser „Programm“ wie gewohnt umsetzen und mussten nicht die vielen Aufgaben erledigen, die Volksschüler als Tagespensum zu Hause machen mussten. Natürlich habe ich nur einen winzig kleinen Einblick was die Schulen gefordert haben. Doch dieser Einblick bestätigte mich nur wieder in der Entscheidung darin, unsere Kinder zu Hause lernen zu lassen.

Was mir wichtig ist: Es gibt nicht „die Homeschool-Familie“. Jede Familie ist anders, jede Situation unterschiedlich und ich schreibe aus unserer Familiensituation, die bei anderen Homeschool-Familien wieder ganz anders sein kann.
Jede Familie hat ihre eigenen Ideen und Überzeugungen warum sie die Kinder zu Hause lernen lassen, sie haben eigene Herausforderungen, Höhen und Tiefen. In der Linkliste findet ihr ein paar Blogs, in denen andere Familien ihre Erfahrungen teilen.

Habt ihr Fragen, Anregungen, Ideen über was ich schreiben soll? Dann meldet euch, ich freue mich über jede Rückmeldung.

Geschrieben von: Sabine Eberle

Veröffentlicht am 23. August 2020