Ich bin ein großer Freund davon, Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Sobald ich z.B. merke, dass ein Kind sich alleine anziehen kann, lasse ich es auch diese Tätigkeit selber tun. Manchmal wäre ein schnelles Eingreifen effektiver, vor allem wenn man in Eile ist. Mein Ziel ist es dem Kind zu vermitteln: „du schaffst das, du kannst das, wow!“ Ich lobe es zu Beginn sehr dafür und auf die Dauer entsteht so eine Win-Win Situation. Das Kind fühlt sich fähig und sicher und ich habe mehr Freiheit, mich um andere Dinge zu kümmern.

Diese Selbstständigkeit führte schon dazu, dass unser siebenjähriger Sohn morgens um 6.00 Uhr fragte: „Mama, darf ich backen?“ Ich war noch recht müde und wusste aber, dass er das alleine schafft. Ich wusste, die Küche würde hinterher aufzuräumen sein, nahm diesen Umstand in Kauf und gab ihm grünes Licht. Alles hat geklappt, hinterher haben wir die Küche aufgeräumt und später am Vormittag einen leckeren Kuchen geschmaust.

Manchmal ist es nicht so leicht, das Kind im selbstständig werden zu begleiten. Gerade wenn es Fehler macht oder Entscheidungen trifft die nicht zu seinem Vorteil sind möchte ich gerne eingreifen und es darauf hinweisen. Ich (Mama) möchte in dem Moment, dass mein Kind nicht leiden muss und keine negativen Gefühle bekommt. Diesem Impuls nicht nachzugeben, mich zurückzuhalten, dem Kind seinen Weg gehen lassen fällt mir häufig schwer.
Trotzdem übe ich mich in Zurückhaltung denn ich bin gewiss, dass auch jeder Fehlschlag zum Lernprozess fürs Leben beiträgt. Für diesen Bereich eine Balance zu finden ist mir ein Gebetsanliegen geworden, je älter die Kinder werden, desto mehr.

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Geschrieben von: Sabine Eberle

Veröffentlicht am 15. Mai 2019